Goebbels und die Juden

Autor: Christian T. Barth

»In Berlin brennen 5, dann 15 Synagogen ab. Als ich ins Hotel fahre, klirren die Fensterscheiben. Bravo! Bravo! Dieser Tote kommt das Judentum teuer zu stehen.« Das notierte Joseph Goebbels am 10. November 1938 in seinem Tagebuch über die „Reichskristallnacht“ und das Attentat Herszel Grynszpans auf den Legationssekretär vom Rath in Paris. Zwei Jahre zuvor hatte der Reichspropagandaminister dem Tagebuch seine Meinung über das neueste Buch des Schriftstellers Emil Ludwig anvertraut: »Ein gemeines, echt jüdisches Machwerk. Da kann man Antisemit werden, wenn man es nicht schon wäre«. Die persönlichen und politischen Hintergründe von Goebbels' Antisemitismus sind bisher erstaunlicherweise noch nie systematisch untersucht worden. Das vorliegende Buch beschreibt erstmals Goebbels' Haltung zu den Juden und die intellektuelle Entwicklung seiner Judenfeindschaft im Zusammenhang und ordnet sein antisemitisches Denken und Handeln in den großen Rahmen der nationalsozialistischen Politik vor und nach 1933 ein. Gestützt auf Goebbels' Tagebücher und zahlreiche andere Quellen, entwirrt der Autor ein komplexes Geflecht persönlicher wie politischer Motive und Interessen, die sich nicht ohne weiteres in einfache Erklärungsmodelle einbetten lassen, wie das bisheri ge Interpreten meist taten. Ein Buch, das dem biographischen Profil Goebbels' schärfere Konturen verleiht.

Paperbackeinband im Standardbuchformat mit 315 Seiten.
Neubuch aus dem Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn, 2003.

Gewicht: 560 Gramm